Das unbekannte Erle

Erle, Teil der Gemeinde Raesfeld im Kreis Borken, ist vielen lediglich durch das Ortsschild bekannt, welches auf der Bundesstraße B224 auf dem Weg nach Raesfeld passiert wird. Biegen Sie doch einmal ab …

Die Femeiche in Erle

Die »Femeiche« in Erle, Gemeinde Raesfeld, Kreis Borken, ist mit etwa 1300 Jahren einer der ältesten Bäume Deutschlands. Die Stieleiche, Quercus robur, befindet sich ganz in der Nähe der Kirche - oder der Brennerei Johannes Böckenhoff, je nachdem, welche geistige Erbauung man bevorzugt.

Der Stammdurchmesser dieses gewaltigen Baumes wurde bereits 1892 mit 4 bis 5 Metern in Brusthöhe gemessen, daher schätzen einige das Alter der »Femeiche« sogar auf über 1500 Jahre.

Erler Femeiche, August 2005
Erler Femeiche im August 2005

Vielleicht wurde die Femeiche bereits zu germanischer Zeit als Kultstätte benutzt, sicher ist, daß im Mittelalter in ihrem Schatten das geheime Femegericht tagte. Ein Freigraf bildete zusammen mit sechs Freischöffen das Femegericht, welches im Namen des Kaisers über Schwerverbrechen wie Mord, Raub, Brandstiftung und Meineid urteilte. Heute erinnert ein Gedenkstein vor der Eiche an diesen historischen Gerichtsort.

Erler Femeiche, Februar 2006
Erler Femeiche im Februar 2006

Etwa um 1800 wurde das morsche Holz aus dem Stamm der Eiche entfernt, so daß eine Höhlung entstand, durch die man das Innere des mächtigen Stammes betreten konnte.

Die Ausmaße der Femeiche werden geschichtlich durch folgende Begebenheiten belegt:

Anfahrt

über die B224 aus Dorsten in Richtung Raesfeld fahrend biegen Sie bei der Ortschaft Erle auf die Schermbecker Straße nach links ein. Sobald Sie nach etwa 150 Metern die Brennerei Böckenhoff auf der rechten Straßenseite passiert haben, fahren Sie nach rechts in den Höltingswall und nach einer Fahrzeuglänge nach links in die Eckhornsloh. Suchen Sie sich einen freien Parkplatz, der folgende Fußweg beträgt lediglich 50 Meter, beachten Sie das Hinweisschild. Direkt am Parkplatz können Sie noch eine Gruppe gewaltiger Edelkastanien (Castanea sativa) bestaunen und in der richtigen Jahreszeit auch ein oder zwei Jackentaschen voll Esskastanien sammeln.

weitere Tipps für Ihren Ausflug

Da die Besichtigung eines Baumes kaum ein nachmittagsfüllendes Programm darstellt, sollten Sie auch das Wasserschloß Raesfeld erkunden und in einem der kleinen Cafés vor den Schloßtoren den hausgemachten Kuchen probieren. Sollten Sie mit einer Gruppe unterwegs sein, vereinbaren Sie rechtzeitig eine Besichtigung in der traditionellen Kornbrennerei Böckenhoff.